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Wasser

Was hat Wasser mit Energie zu tun?
Eigentlich nichts - und doch gehört es für die meisten Menschen zu einem begrenzten Gut, das die Grundlage des Lebens ist.
In Deutschland ist Trinkwasser ein teuer aufbereitetes Lebensmittel, das zu wertvoll ist, um es für geringwertige Anwendungen zu vergeuden.
Man darf auch nicht ausser acht lassen, dass manch trockene Region auch in Deutschland mit Fernwasser versorgt wird. Und die Entnahme großer Wassermengen aus dem Grundwasser führt zu lokalen Eingriffen in den Grundwasserspiegel und lokalen Auswirkungen in der Natur. Eine Überstrapazierung von Grundwasservorräten birgt zusätzlich das Risiko, durch nachströmende Wässer verstärkt Giftstoffe aus der Landwirtschaft und der Industrie in das Trinkwasser zu saugen.
Ist das Wasser dann benutzt, muss es über teuere, kilometerlange Leitungen zur Kläranlage gebracht werden. Dabei besteht ein Zwiespalt: Während für den Transport eine Verdünnung die Funktion erleichtert, senkt eine zu große Verdünnung die Reinigungsleistung der Kläranlage.
Eine weitere Folge von zuviel Wasserverbrauch: Überdimensionierte Versorgungsleitungen mit negativen Folgen für die Hygiene, überdimensionierte Entsorgungsleitungen mit negativen Folgen für den Feststoffabtransport sowie steigende Kosten (=Trinkwasser- und Abwassergebühren).
Es gibt also gute Gründe sorgsam mit Trinkwasser umzugehen.

Wo und wie kann man Wasser sparen?

Einsparmöglichkeiten:
Wer auf Autobahnraststätten die WC-Anlagen besucht hat, wird sie bereits kennen. Die meistens aus Kunststoff, aber auch in Keramik erhältlichen Urinale gibt es im wesentlichen mit 2 Techniken:
- Sperrflüssigkeit
- Membran / Spezialventil
Während die Sperrflüssigkeiten die unterschiedliche Dichte und Wasserdurchlässigkeit einer Flüssigkeit nutzen, öffnen Membrane/ Ventile bei einem kleinen Druck bereits und schließen wieder. Beiden Systemen gemein ist ein gewisser Wartungsaufwand.
Trotzdem gibt es Aspekte für diese Urinale: Die geringen Abwassermengen verursachen weniger Probleme mit leergesaugten Syphons, die Kanalisation wird mit erheblich weniger Wassermengen belastet und solange die Sperrflüssigkeit / das Ventil funktioniert ist die Geruchsbelastung merklich geringer.
Nicht zu vergessen: Ein Stück Trinkwasserleitung bei einem Neubau kann entfallen, beim Altbau muss diese "Totleitung" stillgelegt werden.
Im normalen privaten Bereich ist der Vorteil der wasserlosen Urinale geringer, sieht man von einer einfacheren Reinigung ab, weil ein Teil der Ablagerungen durch die Abwesenheit von Kalk aus Trinkwasser nicht mehr ausfällt. Wer eine Zisterne betreibt, wird wohl eher ein sparsames Urinal mit Regenwasser einsetzen.
Geschirrspülmaschinen: Neue Geräte sind deutlich sparsamer geworden. Eine Tischgeschirrspülmaschine kommt heute bereits mit weniger als 8 Liter aus, normale Geschirrspülgeräte mit 10 Liter pro Waschgang aus. Das ist weniger als mancher mit der Hand benötigt. Wer dabei noch Strom sparen möchte, kann Warmwasser aus der Solaranlage einsetzen. Mehr unter "Strom".
Perlatoren sollen Luft unter das Wasser bringen, so dass mit weniger Wasser ein voller Strahl entsteht. Das können sie aber nur dann, wenn sie sauber sind. Es ist also sinnvoll mindestens einmal im Jahr, die Perlatoren in Essig zu legen.
Substitution von Trinkwasser:
Die "Volkszisterne" (= Regenfass) kennt jeder. Beschränkt jedoch die Nutzung auf die Sommermonate für die Gartenbewässerung. Besser als nichts, jedoch ist es mit einfachen Mitteln möglich, die Nutzung auf die Toilette zu erweitern bei deutlich mehr Komfort.
Es gibt viele Diskussionen über Zisternen und viele Experten wollen einem teuere Komponenten verkaufen. Viele Lösungen und Ideen sind dabei an der Aufgabenstellung vorbeientwickelt, unnötige Kosten für Belüftung oder gar der Einsatz von Chemie stellen nur die Regenwassernutzung in Frage.
Automatische Nachspeisesysteme im Einfamilienhaus sind verzichtbar, denn jede normale Pumpe mit Regler aus dem Baumarkt geht auf Störung, wenn kein Wasser angesaugt wird. Sollte das der Fall sein, wird jeder Nutzer auch den Pegel prüfen und seine Zisterne eines Blickes würdigen.
Wie einfach es geht, und welche Überlegungen Sinn machen, sollen im Folgenden dargestellt werden:

Ein Praxisbeispiel

Ausgangslage
Als die Zisterne angedacht war, stand im Mittelpunkt, dass am Haus (Baujahr 1963) so wenig Veränderungen wie möglich durchgeführt werden. Die Toiletten hatten eine eigene Steigleitung zur Wasserversorgung, die lediglich im Keller auf die Regenwassernutzungsanlage umgebaut werden mußte, eine Zweikammerkläranlage war vorhanden und eigentlich überflüssig. Billiger geht es nicht.
Neben den WC's und dem Gartenwasserhahn kann man noch die Waschmaschine anschließen, wir haben die Waschmaschine weggelassen. Für die Waschmaschine ist einerseits weiterer Aufwand für eine eigene Zapfstelle und bessere Filtertechnik (z.B. schwimmende Entnahme) nötig als auch der Einspareffekt gering. Moderne Waschmaschinen benötigen rund 50 Liter pro Waschgang, je nach dem wie sensibel die Wäsche ist, wird trotzdem noch ein Spülgang mit Trinkwasser erforderlich, das würde den Nutzen weiter senken.

Kernstück ist ein altes 2-Kammerklärwerk, das eigentlich schon kurz nach der Errichtung seine Bedeutung durch einen Kanalanschluss verloren hat. Trotzdem lief das gesamte Abwasser in die Zweikammerkläranlage hinein - und zum Kanalüberlauf wieder hinaus.
Die Änderungen an der Verrohrung waren übersichtlich, der Ablauf zum Kanal war ja bereits vorhanden, hinzu kamen die Zuläufe von den Dachrinnen im Dom, die Umverlegung der Abwasserleitung um die Zisterne herum und die Zusammenführung mit dem Überlauf der Zisterne erfolgten durch eine Baufirma.
Das graue Rohr auf dem ersten Bild ist der Zulauf für das Regenwasser des Carports. Es kann für Arbeiten in der Zisterne aus der Muffe gezogen werden.
Bevor eine Nutzung in Frage kam, wurde der Behälter von einem Entsorgungsunternehmen per LKW abgepumpt und die 5 1/4 m³ Inhalt zur Kläranlage gebracht. Dann wurde 1 Jahr lang das Regenwasser nicht genutzt, das Wasser lief weiter in dieser Zeit über den Überlauf in den Kanal und spülte so den Behälter aus. Nach diesem Jahr pumpten wir den Behälter aus und reinigten nochmal mit einem Hochdruckreiniger das Innenleben.
Wie der Name schon sagt, verfügt ein 2-Kammerklärwerk über 2 Kammern und ich halte das bis heute für ein unschlagbares Konzept: Eine Kammer dient als Regenzu- und -überlauf, die andere Kammer als Ansaugkammer mit dem deutlich sauberen Wasser. Blütenstaub und Laub wird durch die Trennwand vom Ansaugbereich der Pumpe abgehalten. Die ca. 20 cm x 20 cm große Überströmöffnung am Boden in der Trennwand wurde mit einem Backstein verkleinert, dafür wurden mehrere kleine Löcher auf allen Höhen in der Wand gebohrt, so dass eine Siebwirkung erzielt wird. Denn Ziel ist es, dass sich der Schlamm in der Kammer absetzt und schwimmfähige Fremdstoffe wie Laub oder Pollen beim Erreichen des Überlaufpegels in den Kanal entsorgt werden.
Weitere Filter vor der Zisterne halte ich für unnötig, die komplette Wassermenge strömt ohne Filterverluste durch die Zisterne und sorgt für Sauerstoffzufuhr und nimmt jede Menge Schmutz mit.
In die Ansaugkammer mündet der Nachspeiseauslauf - das Wasser stammt aus dem Trinkwassernetz und ist sauber. An geeigneter Stelle muss ein freier Auslauf nachgerüstet sein, damit es zu keinem Rücklauf von Nicht-Trinkwasser ins Trinkwassernetz kommen kann. Wir haben das im Keller ausgeführt und dort ist es auch am besten aufgehoben (Zugänglichkeit, Sauberkeit). Die Zugänglichkeit ist ein wichtiger Grund, den Zisternenbehälter so einfach wie möglich auszuführen: Wer will schon mitten in der Nacht bei einer Störung in die Zisterne steigen?
Deshalb hat die Zisterne nur eine Saugleitung nach unten, Pumpe mit Steuerung, Rückschlagventil, Vorfilter stehen im Keller auf einem Wandpodest. Zisterne und Haus sind über ein Hüllrohr (DN100) verbunden, darin laufen Nachspeiseleitung, Klingelleitung und Saugleitung.
Die Klingelleitung wird zur Zeit nicht genutzt, auch eine automatische Nachspeisung gibt es nicht - sie wird bislang kaum gebraucht.Wenn es nach langer Trockenzeit zu Engpässen kommt, dann nur wenn ein Bewohner zu Hause ist und es auch möglich ist ein Ventil per Hand zu öffnen. 
Die Klingelleitung wird zur Zeit nicht verwendet, bietet aber die Möglichkeit, eine Steuerung oder Pegelmessung nachzurüsten.

Die sonstigen Komponenten:





Erfahrungen mit der Anlage
Man kann die Anlage im positiven Sinne vergessen!
Der Filter wird einmal im Jahr gereinigt, man sieht durch das Gehäuse, wann es nötig ist. Das Reinigen der Zisterne ist sogar schädlich. Nach 4-5 Jahren haben wir aus Interesse den Boden gereinigt. Es war dort eine dünne Schicht Schlamm. Nachdem Reinigen dauerte es 3-4 Wochen, bis das Wasser nicht mehr roch. Es ist ein biologisches Gleichgewicht, in das man nicht eingreifen sollte. Am Boden sammelt sich Schlamm, Mikroorganismen sorgen dafür, dass die Stoffe ab- bzw. umgebaut werden. Also keine Chemie, keine Reinigung, keine mechanische Belüftung.
Sieht man vom regelmässig erforderlichen Spülen der Nachspeiseleitung ab, ist nur im Sommer ein Blick auf den Wasserstand nötig, um sicher zu gehen, dass man nicht auf dem Trockenen sitzt. Aber auch dann: Die Pumpe geht auf Störung, wenn kein Wasser angesaugt wird.
Füllt man Wasser in die Zisterne und in die Pumpe, läuft die Anlage weiter.
Die bislang verwendeten Pumpen sind enorm robust, jedoch echte Stromfresser.


Deshalb gibt es folgende Verbesserungsvorschläge: